Spondylose/ Spondylosis deformans

04.05.2009 10:32


Bei der Spondylose handelt es sich um sporn- und/oder brückenartige Knochenzubildungen an den Wirbelknochen. Es können einzelne oder mehrere Wirbel betroffen sein. Der Zwischenwirbelspalt versteift im Laufe der Zeit und es kommt zu einer deutlichen Verminderung der Wirbelsäulenbeweglichkeit, die aber nur selten tatsächlich Beschwerden beim Hund auslöst.
Oft wird die Spondylose als Zufallsbefund festgestellt, wenn wegen anderer Verletzung o. Ä. geröngt wird.

Spondylose kommt bei allen Hunderassen vor, wobei Boxer eine erhebliche Rassedisposition aufweisen. Viele Hunde, die Ihnen beim Spazierengehen entgegenkommen, haben bereits eine Spondylose entwickelt, ohne dass dies bisher bemerkt wurde. In den meisten Fällen bleibt eine Spondylose beim Hund symptomlos, wenn Beschwerden auftreten, dann  bei einer noch nicht vollständigen Verknöcherung der Wirbelkörper miteinander.

Symptome:

  • Schleifender Gang, Schwäche der Hinterhand, Muskelschwund der Becken- und Oberschenkelmuskulatur, Rückenschmerzen
  • Wenn die Wirbelkörper noch nicht vollständig miteinander verknöchert sind, kommt es durch die sporn- oder brückenartigen             Knochenzubildungen     zu einer Reizung der Knochenhaut, die recht schmerzhaft ist. Die Hunde mögen nicht springen, vermeiden Treppensteigen, haben Schwierigkeiten beim Aufstehen und leiden unter Rückenschmerzen, wobei der Rücken deutlich aufgekrümmt sein kann. In den meisten Fällen helfen hier Schmerzmittel, die Ihr Tierarzt individuell an Ihren Hund anpasst, um die Zeit bis zur vollständigen Verknöcherung zu überstehen, denn mit dem Verknöchern der Wirbelkörper führt die Versteifung der Wirbelsäule zur Beendigung der Knochenhautreizung.
  • Wenn durch die Knochenzubildungen Druck auf die aus dem Wirbelkanal austretenden Nervenbündel entsteht, kann es zu einem Wurzelreizsyndrom mit Ausstrahlungsschmerzen kommen, vergleichbar mit dem bei Menschen häufig vorkommenden Ischiasschmerz, wobei natürlich je nach betroffener Stelle der Wirbelsäule die Schmerzausstrahlung unterschiedlich ist. Nach unglücklichen Bewegungen kann der Hund aufschreien, lahmen oder klamm gehen.
  • Als Komplikation treten vereinzelt  Frakturen der Knochenzubildungen (sehr schmerzhaft!) und Bandscheibenvorwölbungen im versteiften Bereich (ebenfalls sehr schmerzhaft), sowie dauerhafte Nervenquetschungen durch die Knochenzubildungen mit Lähmungserscheinungen auf.



Ursachen:

  • Starke Schwingungsbewegungen der Wirbelsäule (z. B. Agility-Hunde oder Hunde mit langem Rücken)
  • Abflachung der Wirbelsäulenaufbiegung



Behandlung:
Bei jeder unklaren Lahmheit oder sonstigen Erkrankung Ihres Hundes sollten Sie grundsätzlich Ihren Tierarzt aufsuchen, auch, wenn eine Befindlichkeitsstörung manchmal nur vereinzelt auftritt und schnell wieder verschwunden ist. Immer wieder aufflackernde Lahmheiten, die nur kurz andauern, oder Rückenschmerzen, die rasch wieder verschwunden sind, können erste Anzeichen einer Spondylose sein, aber auch anderer Erkrankungen des Bewegungsapparates (HD, Arthrosen, Bandscheibenprobleme, etc.), so dass eine gründliche Abklärung dringend angebracht ist - je früher, desto besser, um mögliche Folgeschäden zu vermeiden!
Ist bei Ihrem Hund eine Spondylose festgestellt worden, wird Ihr Tierarzt Ihrem Hund schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente verordnen, wenn Ihr Hund Beschwerden zeigt. Ist erst einmal der entzündliche Prozeß durch die Knochenzubildungen überstanden und der betroffene Bereich versteift, , sind die meisten Hunde dann wieder beschwerdefrei.

Was können Sie als Halter tun?

  • Vermeiden Sie Treppensteigen; tragen Sie Ihren Hund oder bauen Sie ihm eine kleine Rampe
  • Vermeiden Sie Sprünge und Bewegungsabläufe, die zu schnellen Stop`s führen
  • Sorgen Sie für einen warmen, zugfreien Liegeplatz
  • Bieten Sie Ihrem Hund – gerade bei feucht-kalter Witterung – Rotlicht an (gibt´s im Landhandel oder im Sanitätshaus)
  • Achten Sie darauf, ob Ihr Hund gelegentlich Rückenschmerzen hat; in leichten Fällen kann Rotlicht oder Magnetfeld helfen, in sehr         schmerzhaften Fällen suchen Sie Ihren Tierarzt auf, da eventuell eine der o. g. Komplikationen eingetreten sein kann
  • Sorgen Sie für das Idealgewicht Ihres Hundes – ein schlanker Hund hat bei allen Erkrankungen des Bewegungsapparates Vorteile, da er nicht auch noch überflüssige Pfunde mit sich herumschleppen muss


Kann die Tierphysiotherapie bei Spondylose helfen?

Ja!

  • In der schmerzhaften Phase kann die verkrampfte Rückenmuskulatur durch Massagen, Rotlicht, Magnetfeld-Therapie entspannt und somit entschmerzt werden. Dies geschieht begleitend zur medikamentösen Behandlung durch Ihren Tierarzt.
  • Durch spezielle Bewegungsübungen kann die Becken- und Oberschenkelmuskulatur des Hundes trainiert werden, um einer Verkümmerung vorzubeugen.
  • Schonhaltungen, die durch Schmerzen entstehen, können behoben werden.



Haben Sie noch Fragen zur Spondylose oder möchten Sie wissen, ob eine tierphysiotherapeutische Behandlung für Ihr Tier in Frage kommt?

Kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gern!
 

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